Ludimagistri und Custodes in Großeneder
Ludimagistri (Schulmeister) und Custodes (Küster) in Großeneder sind in den verschiedenen Chroniken und Urkunden verzeichnet.
Um einen Gesamtüberblick zu erlangen muß man also die Daten zusammentragen.
Dieses ist bereits vor 1942 von dem Ortspfarrer Conze begonnen, der von dem M. Hoffknecht Unterstützung bei seiner Suche erhielt.
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1646 bis 1674
Philipp Mö11enkamp
aus Delbrück
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1674 bis 1677?
Georg Si(ed)thoff
um 1651 zu Paderborn geboren, es besteht die Vermutung, dass er aus der damaligen Paderborner Apothekerfamilie Siedthoff entstammt.
Leider weist das Taufregister der Gaukirche in Paderborn eine Lücke in den Jahren 1641 bis 1661 auf.
Er besuchte das Paderborner Gymnasium und die Akademie.
Er ist bei Freisen unter Nr.1887 im Jahre 1668 immatrikuliert.
Er dürfte in Großeneder nur einige Jahre tätig gewesen sein.
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1677? bis 1686
Hans (Johannes) Henrich Mö11enkamp
wahrscheinlich ein Sohn des oben genannten Philipp Mö11enkamp.
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1686 bis 1722
Georg Posthauer
ca. 1648 geboren zu Erkelnwar ab 17.4.1686 in Großeneder,
gestorben in Großeneder am 31.Januar 1722.
Im Sterberegister steht: „74 Jahre alt, 36 annos custos et ludimagister in Großeneder“.
Ein Sohn des Georg Posthauer, Johann Friedrich Posthauer wird in einer amtlichen Steuerliste vom Jahre 1714 ausdrücklich aufgeführt als „Custos“ für Großeneder.
Das bedeutet, er zahlt die Abgabe, nicht sein Vater, der Lehrer.
Vielleicht haben sich beide in die Ämter geteilt oder der der Sohn hat den Vater nur zuweilen vertreten.
In der Registern der Kirche taucht der Johann Friedrich Posthauer allerdings nicht auf.
In der hiesigen Gegend scheint man den Lehrer des Kirchdorfes immer nur nach seinem Kirchenamte als „Custos“, nicht als „Custos et Ludimagister“ bezeichnet zu haben.
Das ist in anderen Gegenden anders erfolgt.
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1722 bis 1734
Johann Bernd Ischen
geboren in Bühne.
Er heiratet am 8. Februar 1722 die Anna Elisabeth Posthauer, die Tochter seines Vorgängers.
Gestorben zu Rheder als „Custos“, 60 Jahre alt.
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1740? bis 1754
Johann Wilhelm Rügge.
Weil er „potator“ (Trinker) war, musste er sein Amt hier aufgeben.
In Paderborn erhielt er aus Gnade eine Stelle als Archidiaconatspedell.
Er starb im Dezember 1761.
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1754 bis 1796
Johann Friedrich B1ömeke
münsterscher Soldat, erhielt das Lehramt nur, weil er Rüggens Schwiegersohn war.
Er hatte dessen Tochter Maria Catharina geheiratet.
Lehrer in Großeneder war er von 12.7.1754 bis zu seinem Tode am 23.Mai 1796.
ca. 72 Jahre alt.
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1796 bis 1803
Nicolaus Holzmüller
chirurgischer Pfuscher und Jäger
Kam am 2.Juli 1796, wohl als Fremder nach hier, war vielleicht Jäger bei einem Adeligen und kam so ins Amt.
Er gehörte nicht in die Schulstube.
Die Gemeinde hatte sein 'Wesen bereits 1798 erkannt und ihn kurzerhand abgesetzt.
Aber das war gegen das Gesetz, Paderborn ließ das nicht zu und so konnte er sein Unwesen noch bis 1801 weiter treiben.
Nach seinem Abgang aus dem Schuldienst hat er dann in Großeneder weiter gelebt und sein Geld als Barbier verdient.
Gestorben ist er in Großeneder am 01. Juli 1823 im Alter von 54 Jahren.
Berufsangabe im Sterberegister: „Zwangs-Befehlsträger“
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1801 bis 1814
Johannes Gallas
Er stammt aus einer guten Paderborner Familie, hatte aber wohl zuviel Musikantenblut mitbekommen.
Sein Vater war Musikus.
Er hatte studiert.
Geboren in Paderborn am 27. Februar 1774.
Im Nebenamte war er hier Notar.
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1813 bis 1814
Johann Anton Schäfer
Geboren zu Neuenheerse 1795.
Gestorben am 28. Juli 1842 zu Brenkhausen.
Er war Lehrer-Vertreter in Großeneder.
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1814 bis 1827
Christian Mellmann aus Werl
Er kam aus dem Kurkölnischen, zuerst nach Niesen, dann nach Großeneder, wo er am 26. August 1827 starb.
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1827 bis 1851
Franz Erich
Sein Vater war Bürger zu Minden, also wird er dort auch wohl geboren sein.
Sein Sohn Gregor ist in Willebadessen verstorben.
Erich scheint also dorthin versetzt worden zu sein.
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1830 bis 1835
Franz Homann
zweiter Lehrer in Großeneder